Längst haben die Hersteller auf spezielle Anforderungen im Angelsport reagiert und bieten für viele Einsatzgebiete, Rutenvarianten, ja sogar Angelruten für das Befischen spezieller Fischarten an. Sämtliche Spezialruten unterscheiden sich im Wesentlichen jedoch lediglich in Länge, Wurfgewicht von-bis, Aktion (Durchbiegeverhalten bei hoher Belastung), Ausstattung und Materialverwendung. Aber genau darin liegen die Unterschiede & Vorteile der Ruten zueinander, wodurch Diese oder Jene für einen bestimmten Einsatzzweck optimale Voraussetzungen für eine bestimmte Fangtechnik oder den anvisierten Zielfisch mit sich bringt.
Grundsätzlich sollte der Angler bei der Wahl einer Rute sehr genau überlegen wozu genau er diese nutzen will, wo seine Vorlieben sind, welche Gewässer er befischen möchte und welche Fischart er genau fangen will.
Ein Anfänger, der spezielle Vorlieben noch gar nicht entwickelt oder kennen gelernt haben kann, der sollte daher zunächst mit einer Rute beginnen, die einen gewisses Allround- Bereich der Angelei ermöglicht. Dazu eigenen sich zunächst preiswerte Teleskopruten mit einem Wurfgewicht von 10-60 Gramm. Denn in der Regel wird der Angler schon nach ein paar Monaten auch einmal einen ordentlichen Karpfen fischen wollen, damit ist eine Rute unter 30 Gramm Wurfgewicht schon überfordert, insbesondere dann, wenn mit einem Futterkorb oder ähnlichen Montagen gearbeitet werden soll.
Daher empfehle ich einem Anfänger im Angelsport für den Beginn 2 preiswerte Teleruten anzuzschaffen, eine mit einem Wurfgewicht von 10-30 Gramm und einer Länge von ca. 3.00 Meter. Eine zweite Telerute mit ca. 3.50- 4.00 Meter länge und einem Wurfgewicht von ca. 20-60 Gramm ermöglicht dann auch schon das Karpfen-, das Hecht- u. Zanderangeln und bietet ordentliche Reserven, auch bei fehlerhaftem Drillverhalten des Anglers.
Mit solch einer Grundausrüstung ist man zunächst einmal gut bedient. Doch nun wollen wir uns eingehender mit dem Bereich der speziellen Ruten befassen, denn davon gibt es reichlich.
Ruten werden grundsätzlich nach deren Verwendung und speziellen, darauf optimierte Fangtechniken unterschieden, im Einzelnen gibt es die folgenden, gängigen Varianten:
- Bootsruten
- Eisruten
- Drop-Shot Ruten
- Feederruten
- Fliegenruten
- Matchruten
- Jigruten
- Spinnruten
- Stippruten
- Vertikalruten
- Winkelpicker
- Allrounder
Dies hört sich zunächst einmal fürchterlich geheimnisvoll an, ist es bei genauer Betrachtung aber gar nicht. Wie oben schon erwähnt, unterscheiden sich die einzelnen Rutenvarianten grundsätzlich nur in Länge, Wurfgewicht und Aktion, mehr eigentlich nicht. Nachfolgend nun die einzelnen Rutenbeschreibungen nach Einsatzzweck und speziellen Eigenschaften…
Bootsruten:
Bootsruten sind wie der Name schon sagt, zur Verwendung auf einem Boot vorgesehen und zumeisst für das Vertikalangeln und Trolling ( Schleppen über Seegrund) ausgelegt. In der Regel sind diese Ruten verhältnismässig kurz ( ca. 1,70 – 2,70 m Länge) u. haben eine starke, bis sehr starke Beringung, in relativ kurzem Abstand – für höchste Belastungen durch hohe Fischgewichte, und eine relativ starke Spitze mit wenig Aktion.
Unter den Begriff “Bootsangeln” fallen das Kutterangeln in Nord- oder Ostsee, das Hochseeangeln im Atlantik bis hin zum Angeln im Süßwasser auf Seen und Flüsse, vom Ruder- oder Motorboot aus.
Das Angeln vom Boot hat viele Vorteile, zum Beispiel die Erreichbarkeit von größeren Wassertiefen, die Mobilität und die Unabhängigkeit von nutzbaren Uferbereichen. Desweiteren lassen sich Angelmethoden wie das Schleppangeln nur vom Boot aus realisieren.
Normalerweise werden beim Bootsangeln kurze, relativ starke Ruten benutzt. Diese zwischen 2,10 bis 2,70 Meter langen Ruten haben ein Wurfgewicht bis teilweise über 300 Gramm, sie sind als Teleskop- oder Steckrute erhältlich.
Die Pilkrute genannte Bootsrute ist die am meist genutzte Angelrute für das Kutterangeln in Nord- und Ostsee, Standard ist hier eine Länge von ca. 2.50- 3 Meter und ein Wurfgewicht von ca. 200 Gramm.
Immer mehr in Mode kommt die leichte Bootsrute, die sowohl auf Süßwasserseen, Häfen und Flüssen als auch auf dem offenen Meer eingesetzt werden kann. Die Längen liegen hier bei bis zu 3,60 Metern und Wurfgewichten von ca. 40 bis 150 Gramm. Gedacht sind die “Light”- Boots- Ruten für kleine Pilker von 30 – 80 Gramm, die mehr Sensibilität von der Rute verlangen und so gleichermaßen auf Zander, Hecht und Dorsch anwendbar sind.
Eisruten
Eisruten sind kurze, ca. 60 cm lange, aber verhältnismässig starke Ruten zum Zocken durch ein vorher durch das Eis eines Sees gebohrten Lochs von ca. 25-30 cm Duchmesser.
Das Eisangeln ist in Deutschland aufgrund der hier eher mäßigen Temperaturen im Winter nicht besonders verbreitet, in den Skandinavischen u. östlichen Ländern Europas und den USA hingegen ist es fast ein Volkssport.
Dazu bauen sich die Aktiven Hütten, die unseren Gartenhäusern ähneln, mit nach unten teilweise offenem Boden. Viele verfügen über eine Pritsche und einen mit Holz befeuerten Bollerofen, so lassen sich die niedrigen Temperaturen auf einem zugefrorenen See oder breiten Fluß natürlich sehr gelassen aushalten.
Diese Hütten werden monatelang an einem festen Liegeplatz belassen und erst im Frühjahr vor der Eisschmelze wieder zurück an Land verbracht. Eine Eisangel hat eine kleine Rolle, mit ca. 150 m Schnur, dies reicht für die meißten Binnengewässer völlig aus um die in Grundnähe stehenden Fische beangeln zu können. Auch mit diesen kleinen „Hilfsangeln“ sind schon kapitale Exemplare von Barsch, Seeforellen, Hecht und Zander, in küstennahen Regionen auch Dorsch, gefischt worden.
Drop-Shot-Ruten
Drop-Shot- Ruten, dass Angeln mit dem gleichnamigen Rig. Erst vor wenigen Jahren hat sich eine, aus den den USA importierte Angeltechnik auch im Europäischen durchgesetzt – das Angeln mit dem Drop-Shot Rig. Der Grund dafür ist einfach, es gibt kaum eine Angelart die einfacher zu handhaben, und dabei so außergewöhnlich fängig ist!
Rute: Seit dem Siegeszug des Drop-Shot Angelns haben viele Hersteller ihr Sortiment um spezielle Drop-Shot Ruten erweitert. Wenn man sich diese Ruten dann einmal genauer ansieht, fällt auf, dass sie alle eine Gemeinsamkeit aufweisen: eine weiche Spitze und hinten ein ungewöhnlich starkes Rückgrat. Diese Eigenschaften sind für die typische Führung des Köders von allergrößter Bedeutung. Das hohe Rückgrat ist wichtig um auch großen Fischen im Drill den Weg an die Wasseroberfläche zu weisen, und auch um die doch schon schwereren, eingesetzten Bleigewichte gut werfen zu können.
Die weiche Spitze ist für die Führung und den Anbiss wichtig. Der Köder lässt sich verführerisch auf der Stelle zupfen u. zocken. Bei einigen Modellen wurden die Rutenspitzen zusätzlich in Signalfarben eingefärbt um ein besseres Beobachten der Spitze zur Bisserkennung zu ermöglichen.
Die Rutenlängen kann man grob in zwei Bereiche unterteilen: Ufer- und Bootsruten. Die Ruten für das Uferangeln sind länger gehalten (2,4-2,7m) um auch auf Distanz einen möglichst großen Winkel zu behalten, damit der Köder auch wirklich vom Grund absteht und sich immernoch gut führen lässt. Die Bootsruten sind deutlich kürzer ca. (1,8m – 2,1m), da der Köder nicht auf Distanz sondern meißtens in unmittelbarer Nähe des Bootes angeboten wird. Dies garantiert den optimalen Winkel beim Angeln mit dieser Technik.
Feederruten
Die Längen von Feederruten liegen in der Regel zwischen 3,3m und 4,5m. Feederuten kommen, wie viele Friedfischruten, aus England. Ursprünglich waren sie für die Futterkorbfischerei gedacht, doch ihre exzellenten Eigenschaften haben sich auch mit anderen Montagen und Methoden bewährt. Futterspiralen und Grundbleie werden auch gerne mit diesem Rutentyp gefischt.
Der klare Vorteil der Feederruten liegt darin, dass man hohe Gewichte weit werfen kann. Das wäre sicher auch mit einer extra schweren Karpfenrute möglich, doch feine Bisse wären nicht so gut erkennbar.
Manchmal ist es nicht ganz einfach eine Feederrute von einer Pickerrute zu unterscheiden, da die Hersteller oft die Ruten nicht korrekt auszeichnen. So wird eine Rute mit 60g Wurfgewicht noch als Pickerruten, eine andere mit nur 40 oder 50g Wurfgewicht schon als Feederute bezeichnet. Umgedreht wäre es richtiger, dies ist manchmal sehr irreführend.
Die Standard-Feederrute weist eine medium-Aktion auf. Mit ihr lassen sich sowohl Seen, wie auch kleinere Flüsse befischen. Sie haben genügend Rückgrat, um auch größere Friedfische wie Karpfen, Schleien usw. sicher zu landen. Für Angler, die gerne an großen Strömen fischen, sind hingegen schwere Feederruten mit bis zu 200g Wurfgewicht nicht unüblich.
Feederruten haben eine Spitzenaktion. Je nach verwendeter Spitze stärker oder weniger stark. Die Spitzenaktion macht die Ruten schnell und ermöglicht blitzschnelle Anschläge auch bei feinen Bissen. Typisch für Feederuten sind die, zur Bissanzeige verwendeten, Signalspitzen. Sie können beliebig ausgewechselt werden. Die Schnur wird so gespannt, dass die Spitze sich ganz leicht krümmt, so werden die Bisse dann auch am besten sichtbar.
Fliegenrute
Als Fliegenrute oder Flugangel wird eine Angelrute bezeichnet, die zum Angeln mit der künstlichen Fliege verwendet wird. Fliegenruten weisen im Vergleich zu Spinnruten unter anderem eine eher parabolische Aktion auf, da mit ihrer Hilfe die schwere Fliegenschnur durch das »Werfen« die erwünschte Distanz zwischen dem Fischer und der meist federleichten Fliege erreicht wird.
Fliegenruten werden in AFTMA-Klassen (American Fishing Tackle Manufacturers‘ Association) entsprechend der mit der jeweiligen Rute werfbaren Schnurklassen eingeteilt. Weiter gibt es eine Einteilung in Einhand- und Zweihandruten. Letztere werden vorzugsweise zum Angeln auf große und kampfstarke Fische, wie etwa den atlantischen Lachs verwendet.
Heutige Fliegenruten werden meist aus Kohlefaser gefertigt, gelegentlich wird auch noch Hohlglas verwendet, das allerdings schwerer und in der Aktion langsamer ist.
Einige Fliegenfischer fischen jedoch „eisern“ mit Ruten aus gespleißtem (gespliesstem) Bambus (Bambusart Arundinaria amabilis, neuerdings Pseudosasa amabilis, welche einen besonders ausgeprägten Anteil an sogenannten »Kraftfasern« im äußersten Wandungsbereich aufweist), diese verfügen aber über eine andere, natürlichere Aktion (Biegungskurve) und verlangen eine dementsprechend angepasste Wurftechnik.
Matchruten
Als Matchrute (engl. match – Wettkampf) und Kampfrute wird eine Angelrute bezeichnet, die meist aus drei Teilen besteht. Sie wird speziell für die Friedfischangelei verwendet und kommt ursprünglich aus England (Großbritannien). Sie besitzt häufig eine Spitzenaktion, biegt sich also nur im oberen Drittel, und ist mit einer Vielzahl hochbeiniger Ringe ausgestattet. Die üblichen Längen liegen zwischen 3,60 m und 4,20 m.
Da Matchruten im Vergleich zu Allroundruten sehr viele Ringe besitzen, ist es möglich verhältnismäßig dünne Schnüre zu verwenden.
Die im Normalfall durch den Fisch auf die Sehne ausgeübte Kraft wird bei einer Matchrute auf die vielen kleinen Ringe verteilt.
Diese drei Eigenschaften, relativ große Länge, Spitzenaktion und dichte Beringung mit kleinen Ringen sind für die Matchrute charakteristisch und machen diese für Wettkämpfe, in denen es darum geht in kurzer Zeit viele kleine Fische zu fangen, so beliebt.
Jigrute
Die Jigrute ist eine Sonderform der Spinnrute. Sie wurde zum Fischen mit Twistern konzipiert. Typisch für diese Rutenart ist die Spitzenaktion, damit lässt sich der Köder besser kontrollieren. Jigruten zum Gummifischangeln müssen vier wichtige Eigenschaften besitzen:
- leicht
- steif
- schnell
- ausgewogen
Beim Jiggen erfolgt die Köderbewegung über die Rute. Aus diesem Grund muss eine Gummifischrute leicht sein und zugleich ausbalanciert in der Hand liegen. Nur so ist ein ermüdungsfreies Angeln möglich. Jigruten müssen eine straffe Aktion besitzen damit man den Gummiköder schnell beschleunigen kann.
Außerdem kann man mit einer steifen Jigrute sehr gut die Bodenstruktur ertasten und der Jigkopf kann beim Anhieb wesentlich besser im harten Fischmaul greifen. So muss eine gute Jigrute in der Spitze absolut weich sein, um die kleinsten Unebenheiten zu ertasten und auch um sehr feine Bisse, wie sie beim Jiggen häufig vorkommen, sehr linear zu spüren. Schon nach wenigen Zentimetern aber muss das Blank sich rapide versteifen, bis die Rute schon kurz danach sehr hart wird, um genügend Kraft beim Anhieb auf die Jigs ausüben zu können.
Spinnrute
Die Spinnrute ist eine speziell für das Spinnfischen ausgelegte Angelrute, die auf das grundnahe Führen von Kunstködern, wie Wobbler, Blinker oder Gummifische am Jigkopf ausgerichtet ist. Mit der Spinnrute wird grundsätzlich auf Raubfisch geangelt. Zielfisch ist somit primär Hecht, Zander, Forelle und Barsch.
Eine durchschnittliche Spinnrute ist relativ steif, was auch vorteilhaft für Angelanfänger ist, da sie so sicherer geführt werden kann, wenn ein Fisch anbeißt. Mit den durchschnittlichen Wurfgewichten zwischen 10 und 30 g, können Kunstköder in dieser Gewichtsklasse auf maximale Wurfweiten gebracht und größere Flächen abgefischt werden. Es gibt natürlich auch Spinnruten mit feineren oder gröberen Eigenschaften. Die durchschnittliche Länge liegt bei 3m, aber auch dazu gibt es abweichende Varianten.
Je nach Länge der Spinnrute gibt es ein-, zwei- u. auch dreigeteilte steckrutenmodelle auf dem Markt, daneben aber auch einige interessante Teleruten.
Eine Spinnrute kann an nahezu jedem Gewässer eingesetzt werden. Die verschiedenen Modelle der Spinnruten in Kombination mit den dazu zahlreich erhältlichen Varianten von Kunstködern, erlauben eine unglaubliche Vielfalt an verfügbaren Angeltechniken. Es spielt also keine Rolle ob die Spinnrute an einem See oder an einem Fluss zum Einsatz kommt. Dort wo sich Raubfische aufhalten, ist die Spinnrute immer richtige Wahl.
Stipprute
Die Stipprute ist eine Angelrute, die in der Regel zum Fang von Friedfischen an Flüssen verwendet wird. Eine Ausnahme stellt das Tippangeln dar, bei dem eine Kunstfliege an der Stipprute angeboten wird.
Der Vorteil der Stipprute gegenüber anderen Ruten liegt darin, dass sie meist in Längen von mehr als 5 Meter genutzt werden. Erreicht werden dank moderner, leichter Materialien, wie Kunststoffe mit Kohlefasern (CFK), Längen bis zu 17,5 Metern.
Stippruten gibt es in beringter oder unberingter Ausführung. Beringte Ruten sind oft teleskopier- ausziehbar. Die Schnur erhält man über eine kleine Stationärrolle, welche an der Rute befestigt wird.
Unberingte Ruten gibt es sowohl in teleskopierbarer Ausführung, als auch als Steckrute, d. h. die einzelnen Teile können in der richtigen Reihenfolge ineinandergesteckt, bzw. auseinandergenommen werden. Man nennt diese Steckruten auch Kopfruten. Da man dann keine Rolle einsetzt. Ohne Rolle und Ringe wird die Schnur dann an der Rutenspitze befestigt. Dazu benutzt man eine spezielle Knotentechnik.
Vertikalrute
In Vergleich zu einer Drop-Shot Rute, die mit einer sehr feinen bzw. besonders sensiblen Spitze ausgestattet ist, besitzt eine Vertikalrute eine straffere Spitze, da man mit ihr eine längere Zeit den Köder samt Blei über dem Grund halten muss. Besonders das Gewicht einer Vertikalrute spielt dabei eine große Rolle, da die Rute während des Angelns die ganze Zeit in einer Hand gehalten werden sollte, sollte eine Vertikalrute möglichst steif aber dennoch leicht sein.
Eine gute Vertikalrute sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
- Blank: kurz und leicht (am besten aus Kohlefaser)
- die Rute sollte eine schnelle Reaktionsfähigkeit besitzen
- kraftvolles Rückgrat, sensible Aktion bei geringem Gewicht
Die durchschnittlichen Rutenlängen liegen bei ca. 1,80- 2,00 m, das durchschnittliche Wurfgewicht bei 10- 30 Gramm.
Wallerrute
Fürs Bootsangeln ist die ideale Wallerrute zwischen 2,10 und 3,00 Meter, beim Grundangeln kürzer, beim Spinnfischen eher länger. Fürs Uferangeln ist die ideale Rutenlänge zwischen 3,00 und 3,60 Meter, beim Grundangeln kürzer, beim Spinnfischen eher länger. Die Rute sollte ein starkes, jedoch nicht zu hartes Rückrat haben und ausreichend beringt sein. Aufgrund der erhöhten Bruchgefahr sind Teleskopruten weniger geeignet, diese sind bruchanfälliger.
Wallerruten sind zumeist Steckruten mit durchgehender Aktion und SIC Ringen.
Ruten von mindestens 15 lbs, besser aber 30 lbs aufwärts. Ein Wurfgewicht zwischen 150 (fürs Spinnfischen) und 400g fürs Köderfischangeln sind ratsam.
Winkelpicker
Ein Winkelpicker ist eine spezielle Rute zum Befischen von Friedfischen wie Brassen, Güstern, Rotfedern und Schleien. Sie weist für gewöhnlich eine Länge von 2,40 m bis 3,00 m auf und besitzt eine sehr feine, meistens neonfarbene Spitze, die zur Bisserkennung dient.
Um den Biss bestmöglich zu visualisieren, wird die Rute in einem Winkel von ca 120° zum Schnurverlauf aufgestellt. Wenn die Schnur nun gespannt wird, sind selbst sensibelste Bisse aufgrund der zuckenden Spitze erkennbar. Bebleit wird die Montage mit einem Laufblei, so dass der Fisch nur die Spitze der Rute als Widerstand wahrnimmt. Die bekanntere Feederrute funktioniert nach demselben Prinzip, ist jedoch länger und stärker.
Bewährt hat sich der Winkelpicker in der Fluss- und speziell in der Kanalangelei, da der Angler hier sehr nah am Ufer sitzen kann und weite Würfe nicht notwendig sind. Der Winkelpicker wurde in England erfunden und ist in Holland sehr weit verbreitet. In Deutschland wurde die feine Grundrute im Trend des Wettangelns in den späten 1970er und 1980er Jahren populär. Seitdem ist sie fester Bestandteil der Ausrüstung von Friedfisch- und Matchanglern.
Teleskop-Allroundrute
Eine Allround- Rute ist in der Regel eine Teleskoprute von 3,00- 3,60 m Länge, einer durchgehend gleichmäßigen Aktion und einem Wurfgewicht von 10-60 Gramm. Diese werden von nahezu allen Herstellern im Fachhandel zu durchweg günstigen Preisen angeboten und haben neben den vielen, oben genannten Spezialruten durchaus ihre Berechtigung.
Auch viele Varianten der oberen Spezialruten werden als Teleskopruten in sehr wertiger Ausführung angeboten. Teleskopruten sind in Teilen der Sportfischer gleichermassen beliebt wie Steckruten- Varianten, dies nicht nur wegen der geringeren Transportmaße, sondern auch wegen der einfacheren Handhabung.
Eine einzige, wertig verarbeitete Teleskoprute von ca. 3,00 m Länge und einem Wurfgewicht von 40 Gramm kann 70 % der oben genannten Spezialruten in einer Angelausrüstung ersetzen, insofern stellt sich für jeden Angler die Frage, ob er unbedingt die „Materialschlacht“ um die genannten Spezialruten braucht und mitmachen möchte, die seit Jahren auf dem Markt für Angelzubehör herrscht.
Die oben beschriebene Allround- Teleskop- Rute ersetzt eine Hecht-, Karpfen-, Zander-, Forellen- Spinn- und Grundrute und ist dazu auch noch sehr flexibel was die Möglichkeiten von speziellen Montagen angeht, wenn es um ganz bestimmte Zielfische geht.
Montage angepasst, fertig für den Zielfisch…
Grundsätzlich kann man, wie oben bereits gesagt feststellen, dass sich sämtliche, oben genannten Ruten lediglich in Länge, Aktionseigenschaften, Spitzenauslegung, Wurfgewicht und damit in der Bauweise unterscheiden.
Fazit
Ich denke, man sollte beim Rutenkauf sehr ganau nach Zweckmässigkeit und Preis entscheiden. Meine eigenen Ruten besitze ich seit über 25 Jahren, 3 davon sind Teleskopmodelle unterschiedlicher Wurfgewichte von DAM u. Daiwa – und haben mich über den gesamten Zeitraum nie im Stich gelassen. Einige andere Modelle hat mein Vater noch genutzt, bis ich diese nach seinem Tod übernommen habe.
Ich selbst bin mir bis heute tatsächlich nicht immer ganz sicher, warum ich mir einige der oberen Spezialruten trotzdem angeschafft habe. Im Urlaub führe ich immer meine uralten Teleskopruten mit, und bin mir dabei ganz sicher, dass die Fische bisher den Unterschied nicht in einem einzigen Fall bemerkt haben werden, der Haken saß, die Schnur hielt.